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1. Deutsche Geschichte - S. 147

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich' Wilhelm im Kampfe mit Ludwig Xiv. und den Schweden. 147 161. Zerwrfnis und Vershnung mit dem Kaiser. Die Trken Wien. Der Kurfürst hatte noch einen zweiten Grund, dem Kaiser zu zrnen, anspr'che. Damals war der letzte Herzog von L i e g ni tz, Br i e g und Wo h l au gestorben, und diese Lande muten gem dem von Joachim Ii. geschlossenen Erbvertrage an Brandenburg fallen; aber Kaiser Leopold I. zog sie als Lehen der Krone Bhmen ein. Unter diesen Umstnden stellte sich Friedrich Wilhelm auf die Seite der Gegner des Kaisers und schlo ein Bndnis mit Ludwig Xiv. Da auch andere bedeutende Reichsfrsten mit Frankreich solche Ver-trge abgeschlossen'hatten, so konnte Ludwig Xiv. seine Raubpolitik fortsetzen. Er richtete damals die Reunionskammern ein, d.h. ftan-Unionen zsische Gerichtshfe, welche prfen sollten, welche deutschen Gebiete einst zu den in den letzten Friedensschlssen abgetretenen Lndern gehrt htten; auf diese erhob er dann als auf franzsischen Besitz Anspruch und lie sie durch Truppen besetzen. Ferner berfiel er im Jahre 1681 mitten im Frieden die alte deutsche Stadt Stra brg, die Perle des Elsa, und Amurg" machte sie, ohne da ihm jemand entgegentrat, zu einer franzsischen Stadt. 1681- In derselben Zeit wurde der Kaiser von Osten her bedrngt. 1683 ie Trken erschien ein 200060 Mann starkes Trkenheer, von dem Grovezier Kara 1683. Mustafa befehligt, vor Wien. Die schwache Besatzung der Stadt, durch Brger und Studenten verstrkt, leistete unter dem Befehl des Grafen Ernst Rdiger von Starhemberg den Angriffen und Minen des Feindes tapferen Widerstand; doch machte dieser bereits gefhrliche Fortschritte, dazu drohten Seuchen und Hungersnot. Da nahte ein Entsatzheer heran; es war der 80 000 Mann stark und bestand aus Kaiserlichen, Reichstruppen und aus Polen, die ihr König Johann Sobieski fhrte. Am Kahlenberge trug es einen glnzenden Sieg davon. Der Feind floh, und sein Lager wurde erbeutet; Kara Mustafa wurde nachher auf Befehl des Sultans hingerichtet. Darauf begann der Kaiser den Angriffskrieg auf Ungarn, das sich zum greren Teile in der Hand der Trken befand. Bei der Befreiung von Wien hatten brandenburgische Truppen nicht mitgewirkt. Indessen war das franzsische Bndnis des Kurfrsten nicht von Dauer. Schon der Raub Straburgs hatte ihn tief entrstet; den Anla zum Bruch gab, da Ludwigxiv. 1685 das Edikt von Nantes auf-hob. Da erlie der Kurfürst trotz der franzsischen Drohungen das P o t S -$a Edikt dam er Edikt, wodurch er den gemihandelten Hugenotten eine Zu-flucht in seinen Landen erffnete. So wanderten denn unter ihm und seinem 1685' Nachfolger etwa 20000 R6fuqiss"in Brandenburg ein und siedelten sich in Berlin und anderen Stdten an; es waren zumeist gebildete und 10*

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 172

1911 - Breslau : Hirt
172 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Wirren und Kmpfe im Innern und Verluste an den Grenzen waren die Folgen dieses Znstandes. Whrend der Hussitenkriege waren die inneren Parteinngen hinter den Leiden durch uere Kriege zurckgetreten. Damals versuchte Siegmund der-gebens, die Parteien zu vershnen und die Reichsverfassung zu reformieren. In der Mitte des 15. Jahrhunderts brach eine zweite Krisis aus. Auch damals waren die Schweizer beteiligt. Der Kaiser Friedrich Iii., mit Zrich verbndet, erbat sich vom König von Frankreich eine Sldnerschar, die Armagnacs", um die Rechte seines Hauses in der Schweiz wahr-zunehmen. Der Dauphin fhrte sie. Bei St. Jakob an der Birs (bei Basel) kam es zur Schlacht. Obwohl siegreich, zogen sich die ruberischen Horden doch zurck und verwsteten das obere Elsa. Im Frieden verlor das Haus Habsburg feine letzten Besitzungen in der Schweiz (1444). Im Reiche brachen gleichzeitig an mehreren Stellen Fehden zwischen Fürsten und Stdten aus. Der Erzbischof von Cln suchte Soest, der Markgraf Albrecht Achilles Nrnberg zu unterwerfen, aber nur Friedrich Ii. von Brandenburg hatte Erfolg; er zwang Berlin-Klln zum Gehorsam. Alle andern angegriffenen Städte behaupteten ihre Freiheit; aber die Zeit der grten Macht war doch fr die Städte vorber. Doch fingen auch die Fürsten an, unter den nderungen im wirtschaftlichen Leben der Nation zu leiden. Die Geld Wirtschaft brach sich Bahn, es entstanden in den Stdten groe Vermgen. Die Fürsten aber hatten nur zum Teil feste Geldeinknste. Schon den standesgemen Aufwand auf Reichstagen zu be-streiten, fiel manchen von ihnen schwer; aber am empfindlichsten wurde ihnen dieser Mangel durch das vernderte Kriegswesen Das Aufgebot der Lehus-leute verfiel, weil es militrisch untauglich wurde, und das Sldnerheer forderte groe, stfsige Kapitalien. Geldbewilligungen der Landstnde waren nur gegen Einbuen an landesherrlichem Besitz oder Rechten, geliehenes Geld nur gegen Verpfndungen zu haben. So fhlte sich auch die frstliche Macht eingeschrnkt, und Fürsten und Städte fingen an, sich miteinander auszushnen. Gleichzeitig verwstete der Schsische Bruderkrieg zwischen den Ernestinen und Albertinern Mitteldeutschland, der Pflzer Krieg das Land rechts und links des Rheins von Straburg bis Mainz. Whrend des letzteren hofften Markgraf Karl von Baden und sein Bruder, der Bischof Georg von Metz, mit Ulrich von Wrttemberg bei Abwesen-heit des Pfalzgrafen und Kurfrsten Friedrich I. Heidelberg leichthin zu nehmen, als dieser bei Seckenheim 1462 die Gegner berraschte, in schnellem Angriff entscheidend niederwarf und die fhrenden Fürsten ge-fangen nach Heidelberg fhrte, wodurch Friedrich der Siegreiche" un-verhofft schnell den Krieg zu glorreichem Ende brachte. Christian I. von Dnemark wurde Herzog von Holstein; im zweiten Thorner Frieden mute der Deutsche Orden das Weichselland an Polen abtreten. In Bhmen wurde Georg Podiebrad, in Ungarn Matthias Corvinus als König anerkannt, der seine Herrschaft der Schlesien, Mhren und die Lausitz ausdehnte und zuletzt den Kaiser aus Wien vertrieb. Die grte Gefahr aber drohte im Westen durch die burgundische Macht.

3. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 77

1907 - Leipzig : Voigtländer
38. Die Anfnge des brandenburgisch-preuischen Staates. 77 2. Der Friedensschlu (1648). Erst als alle aufs tiefste erschpft waren, kam nach langen Unterhandlungen der Friede zustande. Er wurde in den westflischen Stdten Mnster und Osnabrck ab-geschlossen- daher heit er der Westflische friede. Durch ihn kamen zwei der schnsten deutschen Lnder in fremde Hnde: die Franzosen erhielten das Elsa mit Ausnahme der Stadt Straburg, die Schweden den grten Teil von Pommern und die Insel Bgen. In Sachen der Religion wurde bestimmt, da die Protestanten in Deutschland die gleichen Rechte haben sollten wie die Katholiken. Die Reichsfrsten erhielten fast vllige Selbstndigkeit und das Recht, Bndnisse zu schlieen. 3. Die Folgen des Krieges. So endete der schreckenvollste aller Kriege, die jemals in Deutschland gewtet haben. Unser Vaterland war durch ihn aufs schlimmste verwstet worden. Weit der die Hlfte seiner Bevlkerung war durch das Schwert, durch Brand, Hunger, Seuchen und Elend aller Rrt umgekommen. Tausende von Stdten und Drfern lagen in Trmmern; von manchen wute man kaum noch die Sttte zu finden. Blhende Landschaften waren zu Einden ge-worden, Felder und Wiesen in Wald und Wstenei verwandelt. Klient-halben stockten Handel und Gewerbe. Der Schulunterricht hatte beinahe ganz aufgehrt; die Verwilderung der Menschen war entsetzlich. Nirgends herrschte Sicherheit, berall wimmelte es von Rubern und Diebesgesellen, denn die gesetzliche Ordnung fehlte berall. Ein gemeinsames Deutschland gab es nicht mehr. Zeder Fürst sorgte fr sich und seinen kleinen Staat. Ein andrer Staat als (sterreich mute die Fhrung bernehmen, sollte sich Deutschland wieder zu neuer Macht erheben. Diese Hufgabe fiel dem brandenburgisch-preuischen Staate zu. 38. Die Anfnge es brandenburgisch-preuischen Staates. 1. Brandenburg in der ltesten Zeit. Brandenburg wurde in der ltesten Zeit der deutschen Geschichte von Sweben, nach der Vlkerwanderung aber von den Wenden bewohnt. König Heinrich I. besiegte diese (16, 4), errichtete die Uordmark und setzte Mark-grasen oder (Brenzstatthalter ein, um die Grenzen des Reiches vor ihren Angriffen zu schtzen. Heinrichs Sohn, Gtto der Groe (17, 3), stiftete zur Bekehrung der Wenden christliche Bistmer; aber

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 125

1886 - Berlin : Hofmann
§ 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. 125 gemacht hatte, deutscher Kaiser wird, wendet sich das Glück auf Ludwigs ©eite, und die Friedensschlüsse zu Utrecht und Rastatt sind verhältnismäßig noch günstig für ihn: Philipp V. König von Spanien; aber Frankreich muß auf die Union mit Spanien für ewig verzichten, 1714. — Ludwig Xiv. t 1715. § 72. Der nordische Krieg 1700 — 1721. Peter der Große, Romanow, 1689—1725, will sein Volk mit Europa in geistige und materielle Berührung bringen. Seine Bestrebungen für die Hebung der russischen Kultur (Lesort). Da ihm an dem Besitz der für den Handel wichtigen Ostseeküsten liegt, so greift er im Verein mit Polen-Sachsen und Dänemark den König Karl Xii. von Scbweden an. Karl schlägt seine Gegner sämtlich (die Russen bei Narwa), gerät aber durch einen abenteuerlichen Zug nach der Ukraine (Mazeppa). Er verliert mehrere Jahre bei den Türken. Seine Gegner nehmen unterdes seine Ostseebesitzungen ein. Zurückgekehrt vermag er nicht dieselben zurückzuerobern, f vor Friedrichshall. Rußland hat durch diesen Krieg an der Ostsee festen Fuß gefaßt; auch nach dem Schwarzen Meere hin dehnt es sich aus. — Peters Reformen. D. I>ie Entwicklung Wrandenöurg-Wreußens zum Gromaat. § 73. Brandenburg bis zum Großen Kurfürsten. Wir haben in der Geschichte des Mittelalters erzählt, daß im Jahre 1415 (17) die Mark Brandenburg an das Hohenzollerngeschlecht gekommen ist. Die Nachfolger des ersten Kurfürsten, Friedrichs I., wußten durch eine thatkräftige und kluge Politik die Mark sowohl nach außen zu vergrößern, als auch im Innern zu festigen. Wichtig ist vor allem, daß Kurfürst Albrecht Achilles durch ein Hausgesetz im Jahre 1473 bestimmte, daß die Mark Brandenburg fortan als Kurland stets ungeteilt bleiben und in männlicher Linie sich vererben sollte (Dispositio Achillea). Kurfürst Joachim 1. (1499 — 1535) errichtete in Frankfurt a/Oder eine Universität. Kurfürst Joachim Ii. trat im Jahre 1539 zum lutherischen Be- 1539 kenntnis über. Auch schuf er durch kluge Unterhandlungen dem brandenbnrgischen Staate Aussichten ans künftige Vergrößeruugeu, indem er a) mit dem Herzog Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlan 1537 eine Erbverbrüdernng schloß, durch welche für Brandenburg die Aussicht auf diese schlesischen Besitzungen eröffnet wurde; b) von dem König von Polen erwirkte Joachim 1568 1568 die Mitbelehnung mit Preußen, welches im Jahre 1525 (vergl. § 50) ein weltliches Herzogtum geworden war. — Nun ging zunächst das Streben der Kurfürsten auf den vollen Besitz Preußens;

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 104

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
104 Vierte Periode. Von 1273 — 1517 bessern, stießen auf schroffen Widerstand, ein Zeichen der un-- aufhaltsamen Auflösung. So warfen sich die Untertanen Polen in die Arme, und ein erbitterter 13jähriger Krieg endete 1466 mit dem zweiten Thorner Frieden, in dem der Orden Westpreußen und das Ermland an Polen abtrat und den Rest des bisherigen Besitzes von ihm zu Lehen nahm. Sitz der Hochmeister war inzwischen Königsberg geworden. Um emporzukommen, wählte seitdem der Orden jüngere Söhne bedeutender Fürstenhäuser (Sachsen und Brandenburg) zu Hochmeistern. c) Holstein. Nach dem Aussterben des Geschlechts der Grafen von Holstein, die zugleich Herzöge in dem von der dänischen Krone abhängigen Schleswig waren (§ 74 ba), ernannten 1460 die Stände von Schleswig und Holstein Christian I. von Oldenburg, König von Dänemark, Norwegen und Schweden1, zu ihrem Grafen und Herzoge, setzten dabei die Unteilbarkeit-der Lande fest und bedangen sich das Recht aus, nach ihren eigenen Gesetzen regiert zu werden: ein Ereignis von verhängnisvollen Folgen. d) Der Südosten. Die Erhebung Georg Podiebrads in Böhmen (§ 78) bedeutete nicht nur hier, sondern auch in den böhmischen Nebenländern Mähren, Schlesien und den Lausitzen einen Rückgang des Deutschtums. Ii; Ausbildung nationaler Verfassungen in Frankreich und England. Während gegen Ende des 15. Jh. die deutsche Reichsverfassung in völliger Auflösung begriffen ist, haben Frankreich, England und Spanien ihre Verfassungen fest und sicher abzuschließen begonnen, sind diese Nationen in mächtigem Aufstreben begriffen. Dieser Ausgang für Deutschland erklärt sich einmal aus seiner geographischen Beschaffenheit: seiner zentralen Lage, dem Mangel natürlicher Grenzen im 0. und W., der Oberflächenform, welche die Bildung abgeschlossener Volksgruppen erleichtert und der Nation den Eintritt in den Weltverkehr er- 1) Seit der Kalmarer Union (1397, Margarete von Dänemark) waren die drei nordischen Reiche durch Personalunion verbunden, ein Zustand, der freilich vielfach durch Thronkämpfe erschüttert wurde.

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 104

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
104 Vierte Periode. Von 1273—1517. bessern, stießen auf schroffen Widerstand, ein Zeichen der unaufhaltsamen Auflösung. So warfen sich die Untertanen Polen in die Arme, und ein erbitterter 13 jähriger Krieg endete 1466 mit dem zweiten Thorner Frieden, in dem der Orden Westpreußen und das Ermland an Polen abtrat und den Rest des bisherigen Besitzes von ihm zu Lehen nahm. Sitz der Hochmeister war inzwischen Königsberg geworden. Um emporzukommen, wählte seitdem der Orden jüngere Söhne bedeutender Fürstenhäuser (Sachsen und Brandenburg) zu Hochmeistern. c) Holstein. Nach dem Aussterben des Geschlechts der Grafen von Holstein-, die zugleich Herzöge in dem von der dänischen Krone abhängigen Schleswig waren (§ 74ba), ernannten 1460 die Stände von Schleswig und Holstein Christiani. von Oldenburg, König von Dänemark, Norwegen und Schweden1, zu ihrem Grafen und Herzoge, setzten dabei die Unteilbarkeit der Lande fest und bedangen sich das Recht aus, nach ihren eigenen Gesetzen regiert zu werden: ein Ereignis von verhängnisvollen Folgen. d) Der Südosten. Die Erhebung Georg Podiebrads in Böhmen (§ 78) bedeutete nicht nur hier, sondern auch in den böhmischen Nebenländern Mähren, Schlesien und den Lausitzen einen Rückgang des Deutschtums. Ii. Ausbildung nationaler Verfassungen in Frankreich und England. § 83. Während gegen Ende des 15. Jh. die deutsche Reichs-verfassung in völliger Auflösung begriffen ist, haben Frankreich, England und Spanien ihre Verfassungen fest und sicher abzuschließen begonnen, sind diese Nationen, in mächtigem-Aufstreben begriffen. Dieser Ausgang für Deutschland erklärt sich einmal aus seiner geographischen Beschaffenheit: seiner zentralen Lage, dem Mangel natürlicher Grenzen im 0. und W., der Oberflächenform, welche die Bildung abgeschlossener Volksgruppen erleichtert und der Nation den Eintritt in den Weltverkehr er- 1) Seit der Kalmarer Union (1397, Margarete von Dänemark) waren die drei nordischen Reiche durch Personalunion verbunden, ein Zustand, der freilich vielfach durch Thronkämpfe erschüttert wurde.

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 38

1911 - Breslau : Hirt
38 Das Emporkommen Preuens. 24. die Anerkennung und Garantie dieser Pragmatischen Sanktion, gab aber freilich dabei wichtige Reichsinteressen preis. Darum untersttzte auch der Kaiser den Kurfrsten von Sachsen bei seiner Bewerbung um den polnischen Thron, um ihn (und Rußland) fr die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion zu gewinnen. Polnischer Der Streit der beiden Bewerber fhrte zum Polnischen Thron-Thronfolge, (17331735). Aus Polen mute Leszezynski vor den fter- (1733-1735). reichischen und russischen Truppen zurckweichen, aber am Rheine, wo Prinz Eugen befehligte, und in Oberitalien erfochten die franzsisch-spanischen Waffen Erfolge. Es zeigte sich, da sterreich aus eigener Kraft nicht imstande war, den Rhein und Italien zu verteidigen. ^ Wiener ' Im Wiener Frieden (1738) erhielt August den polnischen Thron und Friede 1738.Stanislaus Lothringen, das nach seinem Tode an Frankreich fallen sollte. Der bisherige Herzog von Lothringen, Franz Stephan, der unterdessen die Hand der Maria Theresia erhalten hatte, wurde mit dem Groherzogtum Toskana entschbigt, wo vor kurzem das Haus Mebici ausgestorben war. sterreich trat Sizilien und Neapel als eine Sekuudo-genitur an die spanischen Bourboueu ab und erhielt dafr Parma und Piaeenza. Als 1766 Stanislaus Leszezynski starb, kam Lothringen an Frankreich, das damit eine lange angestrebte, wertvolle Abruuduug seines Gebietes gewann. Trienkrieg Mehr noch als der Polnische Thronfolgekrieg zeigte der Trkenkrieg (1736-1733). (17361739) den Verfall des sterreichischen Heeres; er endete im Frieden zu Belgrad mit dem Verluste Belgrads und der 1718 gewonnenen Teile Serbiens und der Walachei. E. Das Emporkommen Preuens. Nachdem sich der Westen und der Osten Europas politisch gefestigt hatten, wre die Mitte in ihrem Zustande eines losen Nebeneinander kleiner Staaten zwischen den groen Mchten untergegangen und die deutsche, pro-testantische Geistesbildung damit heimatlos geworden. Seitdem Frankreich sich am Rheine nur das Reich und sterreich gegenber sah, während der Kaiser durch seine Trkenkriege beschftigt war, und nachdem bereits russische Truppen an der Odermndung gekmpft hatten, war diese Gefahr in unmittelbare Nhe gerckt worden. Denn berhaupt wre es irrig anzunehmen, da die Herrschaft des germanischen Elementes im Osten schon damals gesichert war. Fr die deutsche, ja auch fr die europische Geschichte ist es ein Er-eignis von unabsehbarer Tragweite geworden, da damals in der Mitte Europas eine neue, rein deutsche Gromacht entstand: die preuische Monarchie. Sie ist hervorgegangen aus der Mark Brandenburg. Der Brandenburgische Staat erwuchs in dem Kolonialgebiete rechts der Elbe, das im 12. und 13. Jahrhundert von den Deutschen erobert und be-siedelt worden war. Es sind die Fürsten aus dem anhaltinischen Hause, die Askanier (nach der Burg Askaria, Aschersleben), welche die Mark erobert und germanisiert haben. Nach ihrem Aussterben hat das Land fast 300 ^ahre

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 258

1877 - Berlin : Herbig
258 Mittlere Geschichte, Vierte Periode, Brandenburg (s. S. 256) und ihren einzigen Sohn Meinhard über- lebt, schenkt nach dem Tode des letzteren ihre Grafschaft dom Herzoge jrudolf von Oesterreich. 1368. Zweiter Zug Karls Iv. nach Italien im Bunde mit dem Papste gegen die Visconti. 1373. Durch den Vertrag zu Fürstemvalde überlässt Otto der Finne (Faule), der letzte bairische Markgraf von Bran- denburg, die Mark gegen ein Jahrgchalt an Karl Iv. Städtebünde. Die Hansa. Eine im 13. Jahrhundert (zwischen 1255 und 1262?) geschlossene Vereinigung einiger See- und Handelsstädte zwischen Ostsee und Elbe (besonderer Bund zwischen Lübeck und Hamburg) ist dor erste Anfang dieses Bundes. Derselbe gelangt im 14. Jahr- hundert zu grofser Ausbreitung und gewaltiger Macht. Seit dieser Zeit wird auch der Name Hansa (d. i. Handelsgilde) allgemein üblich. Seit 1350 gehören zur Hansa über 90 Städte, vom Ausfluss der Schelde bis nach Esthland, darunter viele Binnenstädte (z. B. Magdeburg, Berlin, Thorn). Zweck des Bundes: Gemeinschaftliche Vertheidigung, Sicherung der Strafsen zu Wasser und zu Lando, schiedsrichterliche Entscheidung der Streitigkeiten der Bundesglieder, Erhaltung und Erwerbung von Handelsprivilegien im Auslande. Bundeshaupt: Lübeck. Eintheilung des Bundes erst in 3, dann 4 Quartiere: 1) das preufsisch-liefländische, Vorort Danzig; 2) das ivendischc, wozu auch die mecklenburgischen, pommerschen und märkischen Städte gehören, Vorort Lübeck; 3) das sächsische, Vor- ort Braunschweig; 4) das westfalische, Vorort Cöln. Schauplatz des Handelsverkehrs: der ganze europäische Norden. Haupt-Handels- stationen: Nowgorod, Stockholm, Wisby (auf Gothland), Bergen, Brügge, London. Kriegsflotte (Orlogschiffe). 1361. Krieg gegen Waldemar Iv., König von Dänemark, unter Führung des Lübecker Bürgermeisters Johann Witten- borg. Derselbe nimmt und plündert Kopenhagen, wird dann Vor Helsingborg geschlagen und deshalb in Lübeck enthauptet. 1367—1370. Zweiter Krieg der Hansa gegen Waldemar Iv., der flüchten muss. Kopenhagen, Helsingör u. a. Städto erobert. Ein für die Hansa ruhmvoller und vortheil- hafter Friede beendet den Krieg. f^ n.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 235

1872 - Münster : Coppenrath
1 235 Hauses vermehren, gebrauchte aber hierzu solche Mittel, die Aller Herzen von ihm abwendeten. Um Geld zu erhalten, versprach er dem Könige von England Hlfe gegen Frankreich, und da der Krieg nicht zu Stande kam, so rstete er mit dem bereits erhaltenen Gelde ein Heer und besetzte die erledigte Markgrafschaft Meien. Da aber die Shne des Landgrafen Albrecht des Bsartigen von Thringen Ansprche darauf er-! hoben, so sprach er der sie die Reichsacht aus und suchte ihnen auch Thringen mit Gewalt zu entreien. Er fhrte : einen blutigen Krieg gegen sie, und seine Sldner verwsteten in einem wiederholten Einfall das Thringerland. Dieser Ge-| Waltstreich und insbesondere die Krnkung der deutschen Reichs-: ehre, weil der vornehmste christliche Fürst ein Sldling Eng-! lands gewesen, erregte groe Erbitterung. Und da der König : die dem Erzbischofe von Mainz gegebenen Versprechungen nicht gehalten, so wurde er auf einer Versammlung der Kurfrsten zu Mainz abgesetzt, und nun der frher bergangene Sohn ' Rudolfs, Herzog Albrecht von Oesterreich, Zum Könige ernannt. | Adolf widersetzte sich mit Waffen, verlor aber im Treffen bei j Gllheim, am Donnersberg, im Jahre 1298, Krone und Leben. ; An der Stelle, wo er im ritterlichen Kampfe mit seinem Neben-buhler tdtlich getroffen vom Pferde sank, wurde ein Kreuz . errichtet. Eiue uralte Ulme breitet noch bis heute ihre weit-! ragenden Aeste der das Knigskreuz" aus, als wolle sie, eine treue Schildwache, dasselbe mit ihrem, in jedem Frhlinge neu : ergrnenden Schilde schtzen und bewahren. Seine Leiche ruhet im Dom zu Speyer. Albrccht I. von Oesterreich (12981308). Albrecht hielt den bloen Sieg auf dem Schlachtfelde nicht fr einen zureichenden Grund zur Erwerbung der deutschen Knigskrone. Daher entsagte er, nach dem Falle Adolfs, frei-willig der ihm durch frhere Wahl bertragenen Krone, mit der Bitte, dieselbe auf das Haupt des Wrdigsten zu setzen. Da wurde er von Neuem und zwar einstimmig als der Wr-

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 76

1861 - Münster : Coppenrath
76 Augsburger Ncligionsfriede (1555). — Der kranke und tiefgebeugte Kaiser, in vier Kriegen Sieger gegen das über- müthige Frankreich, mußte jetzt zum fünftenmale gegen Fran- zens jugendlichen Sohn, Heinrich Ii., die Rüstung nehmen, um ihm die widerrechtlichen Eroberungen zu entreißen und so Deutschlands Ehre und Sicherheit zu retten. Allein trotz dreier Feldzüge, von 1552 bis 1555, gelang ihm dieses nicht. Ein Waffenstillstand zu Vaucellcs endete den Krieg, und die lothrin- gischen Städte blieben im Besitze des Franzosen. Das war die traurige Folge einer Verbindung deutscher Fürsten mit einem Nachbarn, der stets nach Deutschlands Grenzländern seine raubsüchtigen Arme ausstreckte! — Am Ende dieses frucht- losen Krieges, im Jahre 1555, kam der in Passau verabredete Religionsfriede in Augsburg zu Stande. In diesem wurde den Protestanten freie Religionsübung und die Beibe- haltung der eingezogenen geistlichen Güter gestattet, jedoch mit dem geistlichen Vorbehalte, „daß wenn ein Erzbischof, Bischof, Prälat oder ein anderer katholischer Geistliche künftig zum Protestantismus übergehen sollte, diese mit dem geistlichen Amte auch die Einkünfte desselben verlieren sollten." Die Re- formirten wurden in diesen Frieden nicht mit einbegriffen. — Nunmehr hatten die Anhänger der Augsburger Confession für sich einen Rechtsboden gewonnen, und bloß in den geistlichen Vorbehalt sich ungern gefügt. Derjenige aber, welcher diesen Religionsfrieden durch die Gewalt der Waffen herbeigeführt hatte, der Kurfürst Moritz, erlebte ihn nicht. In einem Kriege gegen seinen früheren Bun- desgenossen, den Markgrafen Albrecht von Brandenburg, fiel er bei Sievershausen, einem Dorfe in der Lüneburger Heide, von einer feindlichen Kugel getroffen, im Jahre 1553. 16. Karl's V. Abdankung und Tod. Nach so vielen getäuschten Wünschen und Hoffnungen, nach so vielen schmerzhaften Erfahrungen wurde der Kaiser
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